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1211 |
In der Urkunde, mit der Ungarns König Andreas II. dem Deutschen Ritterorden das Burzenland verleiht,
ist als Grenzfluß die "Tertillou" erwähnt, die in den Alt mündet. Der Name Tartlau bedeutet "Aue am
Fluß Tartel". Der Name Tartel ist entweder dakischen oder slawischen Ursprungs. Er könnte aber sehr wohl
auch auf altfranzösisch sprechende Siedler unter den Sachsen zurückgehen. Der Name könnte sich von "Tortille"
- "krumm" herleiten. Tartlau hieße dann auf deutsch "Krummaue", ein Name, den man bekanntlich auch im
früheren Deutsch-Böhmen findet.
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1222 |
In einer Erneuerungsurkunde an die Adresse der Ordensritter ist von einer Stelle im Burzenland die Rede,
"ubi Tartelowe cadit in Alt", wo die Tartlau in den Alt mündet.
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1225 |
König Andreas II. rückt , nicht zuletzt auch auf Forderung einer Gruppe am Hof um seinen Sohn Bela hin,
mit einem Heer gegen die Deutschordensritter vor und vertreibt sie aus dem Burzenland.
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1240 |
König Bela IV. verleiht dem Zisterzienserorden das Patronat und alle Einkünfte der Kirchen von Marienburg,
Petersberg, Honigberg und Tartlau.
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1242 |
Im Mongolensturm wird auch die Siedlung Tartlau samt ihrer ersten Kirche eingeäschert.
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1278 |
Tartlau wird von den Tataren ausgeplündert
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1285 |
Auch bei einem neuen Einfall der Tataren, die aus ihren Sitzen in der heutigen Ukraine über die Karpaten
vorstoßen, wird der Ort Tartlau niedergebrannt.
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1336 |
Zwischen 1336 und 1345 ist Tartlau mehrmals das Ziel tatarischer Reiterangriffe und Plünderzüge.
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1360 |
Der siebenbürgische Woiwode (das slawische Wort bedeutet Fürst, Regionalherrscher) läßt einen Sohn "Petri de
Prasmar", eines Peters von Tartlau, vorladen. Das ist die älteste Erwähnung des ungarischen Namens von Tartlau.
Der Name Prasmar ist slawischen Ursprungs und bedeutet Umfriedung. Er weist wohl auf die ursprüngliche
Befestigung der Siedlung mit Wall und Hecken hin.
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1377 |
Aus einem Königlichen Privileg, das Kronstadt und den Burzenländern rechtliche Vorteile bringt, wird die
Zusammengehörigkeit Kronstadts und der zwölf anderen freien Gemeinden in seinem Umland in einem eigenen
Gerichts- und Verwaltungsbezirk bekräftigt.
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1385 |
"Conradus Conradi plebanus de Tartla" - ein Bürger aus Tartlau ist urkundlich bezeugt als Student der Universität
von Wien.
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1387 |
Eine Delegation von Burzenländern erwirkt bei König Sigismund die Bestätigung von Freiheiten, die ihnen 1353
und 1364 zugesichert worden waren. Der Gesandtschaft gehört auch ein "Andreas de Torthlew" an.
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1421 |
Die Türken zerstören Tartlau.
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1431 |
Wieder zerstören die Türken den Marktort.
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1460 |
Ein gewisser Anthonius aus Kronstadt bewirbt sich um die Stelle des Schulleiters von Tartlau. Er kann dabei ein
Leumundszeugnis eines Bischofs vorlegen, das er dem Tartlauer Pfarrer übergibt.
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1493 |
Großer Türkeneinfall nach Siebenbürgen, unter dem auch die Tartlauer schwer zu leiden haben.
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1501 |
Türkische Räuber überfallen das Dorf Tartlau. Sie dringen über den Hof eines verlassenen Adelshauses ein, das
der Adelsfamilie Tyl gehört hatte. Die Türken erbeuten 6000 Goldgulden und versuchen, die Kirchenburg zu
stürmen, als die Zugbrücke heruntergelassen wird. Zum Glück für die Verteidiger bricht die Zugbrücke
unter der Last der anstürmenden Räuberhorde zusammen und die Türken stürzen in den tiefen Wassergraben.
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1502 |
Der Adlige Albert Beldi de Bodola erwirbt sowohl ein Haus in Tartlau als auch Ländereien im Osten des Gemeindegebiets.
Zwischen den Tartlauern und der Adelsfamilie Beldi entwickelt sich so etwas wie eine Erbfeindschaft.
Erst im Jahr 1861 wird ein Schlußstrich unter die Streitigkeiten gesetzt werden.
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1508 |
Der Adlige Petrus Beldi kommt mit einer Kommission nach Tartlau und erklärt, sein Besitz reiche bis zu dem in
der Äschergasse fließenden kleinen Tatrang oder "Tartelchen". Als er sich unvorsichtigerweise aus seiner
Kutsche herausneigt, um die beanspruchte Grenzlinie anzuzeigen, wird ihm von einem Tartlauer Wagnermeister
mit einer Breitaxt der Kopf abgeschlagen. Der Totschlag hat für die Tartlauer schwere Folgen: Die Gemeinde muß
gemeinsam ein hohes Wehrgeld zahlen.
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1510 |
"Tarteln" wird, gemäß einer zeitgenössischen Statistik von "230 Hauswyrt, 4 Sedler, 11 Wytwen, 8 Armen,
3 Mulner, 1 Klokner, 12 Hyrten und 6 Deyner" bewohnt. Im Ort befinden sich "16 Wustheuser, 1 Schul, 1
Kyrchenhaus und eyn Edelhoff".
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1513 |
Die Tartlauer standen tief in der Kreide bei dem Distrikt und der Stadt Kronstadt. Wegen des Totschlags
an Peter Beldi mußten die Tartlauer ein immenses Wehrgeld in Höhe von 488 Gulden entrichten. Wie sich aus
der Kronstädter Stadtrechnung - dem Kommunal-Haushalt - ersehen läßt, hat Krondstadt den Tartlauern einen
Kredit gewährt, den diese innerhalb von fünf Jahren zurückgezahlt haben.
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1516 |
Der Kronstädter Ratsherr Clemens Bogner reist an den Königshof in Ofen (Budapest), um finanzielle Unterstützung
für den Wiederaufbau der Tartlauer Kirchenburg zu erhalten. Diese war bei einem Erdbeben im Jahr 1516 erheblich
in Mitleidenschaft gezogen worden.
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1520 |
Tartlau wird in einer Brandkatastrophe größtenteils zerstört.
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1529 |
Bei einem Einfall der Moldauer wird Tartlau von den feindlichen Truppen niedergebrannt.
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1529 |
Die Kirchengemeinde ist, wie überliefert wird, im Besitz eines Goldkelchs, auf dem sich ein Goldschmied
mit der Inschrift "Hedschen Henricus faciendum me fecit 1529" verewigt hat.
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1544 |
Der Kronstädter Stadtpfarrer Jermias Jekel, der 1535 evangelisch geworden ist und geheiratet hat, legt freiwillig
sein Amt zugunsten des Reformators Johannes Honterus nieder und wird Pfarrer in Tartlau.
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1547 |
Die Türken fallen wieder einmal ein und plündern den Ort Tartlau aus. Das gleiche wiederholt sich bereits
vier Jahre später.
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1550 |
Vier Mitglieder des Rats von Kronstadt nehmen Tartlau und die anderen Burgen des Burzenlandes in Augenschein,
um festzustellen, ob überall genügend Waffen, Büchsen, Munition und Lebensmittel vorhanden sind.
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1552 |
Der Herrscher des Fürstentums Moldau fällt im Juli ins Burzenland ein, zerstört die Umfassungmauern Tartlaus
und belagert die Kirchenburg, die er beschießen läßt. 76 Kanoneneinschüsse zählen die in der Burg zusammengepferchten
Menschen. Dennoch kann die Burg nicht erobert werden.
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1556 |
Von der geistlichen und weltlichen Obrigkeit wird festgelegt, daß der Pfarrer von Tartlau einen Prediger zu
halten hat und ihm jährlich 35 Gulden zahlen muß. Dem Schulmeister hat "der ratth", der Gemeinderat, seine
Arbeit mit 32 Gulden zu entgelten.
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1562 |
Tartlau wird erneut von einer Brandkatastrophe heimgesucht. Der ganze Ort brennt Anfang Juli ab, "so daß
die Leute alles einbüßten", auch die Kirchenburg wird schwer in Mitleidenschaft gezogen.
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1583 |
Die Kirchenburg erleidet durch ein Erbeben erhebliche Schäden.
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1586 |
Der siebenbürgische Fürst Sigismund Bathori residiert einige Tage in der Tartlauer Kirchenburg.
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1599 |
Michael, Woiwode der Walachei, mischt sich in die internen siebenbürgischen Machtkämpfe ein. Sein Heer lagert
zeitweise bei Tartlau, wo es nach dessen Abzug kein einziges bewohnbares Haus mehr gibt - und viele ermordete
Bürger zu beklagen sind, die sich nicht rechtzeitig in die Kirchenburg retten konnten.
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1600 |
Kosaken fallen über das Burzenland her und "ein kosakischer Hauptmann läßt 20 Tartler fangen, die Augen ausbrennen
und hernach spießen".
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1611 |
Truppen des ungarisch-siebenbürgischen Fürsten Gabriel Bathory brennen Dörfer nieder unter anderen Tartlau,
Petersberg, Weidenbach, die Kronstädter Altstadt, Neustadt, Rosenau, Wolkendorf, Zeiden, Tohan, Neudorf und
Krebsbach. Nicht genug - im selben Jahr fallen die Türken wieder ein: "Den 17. September kam der Amir Bassa
mit Türken und Tataren so unvermutet durch die Bosau nach Tartlau, daß er 80 Personen auf dem Felde gefangen
nahm." Die Truppen Bathorys, der die Kronstädter in die Knie zwingen will, lagern rund um Tartlau. Die
Wiederstandskraft der Tartlauer wird durch die ständigen Überfälle, unter anderem auch durch die Szekler,
allmählich gebrochen. Der Ort sagt sich in der Not los von Kronstadt.
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1612 |
Bei der nächsten sich, im wandelnden Kriegsglück, bietenden Gelegenheit schlagen sie sich aber wieder auf die
Seite der Kronstädter. Der Tartlauer Richter Johann Krentz weist in einem Schreiben an den Kronstädter Magistrat
den Vorwurf des Verrats zurück. Er unterstreicht, daß Tartlau die Stadt Kronstadt weiter als ihr Oberhaupt betrachtet:
"Wir erkennen, daß wir ohne die Stadt, welche nach Gott unsere Krone ist, nur Spott und gleich nichts sein."
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1620 |
Zwischen 1620 und 1652 wüten siebenmal Feuerbrünste innerhalb der Mauern Tartlaus.
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1658 |
Ein Chronist berichtet: "Am 20. und 21. August bringen die Tartaren viele von sonst geraubten Leuten, Ungarn, Rumänen
und Sachsen nach Tartlau und stellen sie beim Kroner Tore zum Verkaufe aus. Die Kinder unter 2 bis 3 Jahren
wurden um 2 bis 3 Taler und die großen und starken Leute um 10 Taler verkauft, und alles, was nicht verkauft werden
konnte, wurde niedergehauen und an Ort und Stelle verscharrt. Es konnten aber wegen dem großen Geldmangel
und aus Erbarmen kaum die sächsichen Seelen abgekauft und gerettet werden."
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1658 |
Im selben Jahr fallen die Türken unterm einem Großwesir mit 100.000 Mann ein, ein Tataren-Chan, ein türkischer
Pascha aus der Dobrutscha und die Woiwoden der Fürstentümer Moldau und Walachei wollen sich diese Gelegenheit
zum Plündern und Morden nicht entgehen lassen und überfluten mit ihren Truppen als erstes das Burzenland.
Kronstadt kauft sich mit 20.000 Talern vom Angriff frei. "Tartlau, Honigberg, Petersberg wurden verbrannt",
hält ein Chronist fest, "nur die Burgen hielt der entschlossene Widerstand der Bauern".
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1663 |
Auf türkischen Befehl ziehen Moldauer und Tataren und Kosaken aus der Ukraine durchs Burzenland, um die
türkischen Truppen zu verstärken, die gegen die Österreicher kämpfen. "Etzlich tausend" aus dieser Truppe
lagern bei Tartlau und richten große Schäden auf den Kornfeldern an.
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1704 |
Kuruzzen (ungarische Aufständische gegen die habsburgischen Kaiser in Wien) wüten in Tartlau, plündern in einer
Überrumpelungsaktion die Kirchenburg, verschleppen den Ortsrichter, der an den Folgen der Folterung stirbt.
"Den 14. April kommen die Kuruzzen zurück", hält ein zeitgenössischer Chronist fest, "und stecken die ganze
Gemeinde in Brand. Zwei Kuruzzen werden beim Plündern durch die Tartlauer Frauen erschlagen und eben in Folge
dieses Totschlags wurde die Gemeinde niedergebrannt." Drei Männer werden dabei umgebracht. "Alle Einwohner
reterieren ins Schloß". Noch mehrmals wird Tartlau bis 1708 Opfer von kuruzzischen Plünderern.
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1706 |
Kaiserliche Truppen besetzen die Kirchenburg.
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1711 |
In diesem Jahr "grassiert unterm Rindvieh in Tartlau eine solche Pest, daß sogar die Hasen im Felde krank
wurden und tot liegen blieben".
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1718 |
In diesem und im darauffolgenden Jahr wütet die Pest in Tartlau und reißt große Lücken in die Bürgerschaft.
Am Ende bleiben zum Beispiel nur 24 Familien übrig, bei denen Vater und Mutter überlebt haben. 1781 Tartlauer
Bürger werden in der zweijährigen Pestepidemie dahingerafft. 181 Häuser haben keine Bewohner mehr und
verfallen. Ein Chronist notiert, daß man nach der Katastrophe einen Bauernhof für einen Leib Brot und zwei
Maß Schnaps kaufen kann.
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1755 |
Thomas Tartler, Pfarrer in Tartlau von 1751-1770, verfaßt eine Ortsgeschichte mit dem Titel "Tartlauer
Chronica oder Historie von dem königl. Markt Tartlau in dem Burzenländischen Distrikte".
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1756 |
Eine Brandkatastrophe sucht Tartlau am 21. April heim: "Abends zwischen 9 und 10 Uhr geht in Tartlau ein
Feuer aus durch Einlegung und verdirbt bis 50 Wirt." Im selben Jahr wird der Ort nach einem Pestausbruch
durch Militär abgeriegelt. Selbst die Feldarbeit wird verboten. 65 Menschen sterben an der Pest.
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1758 |
Am 21. Juni brennen 95 Höfe ab, darunter auch der Predigerhof. Insgesamt sind für Tartlau im 18. Jahrhundert
mehrere Großbrände bezeugt.
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1785 |
Mit Mitteln aus der Allodialkassa (Gemeinschaftskasse) der Tartlauer werden die Kirche und der Turm neu
eingedeckt. Die Schindeldächer werden von Kirche und Turm entfernt und durch Ziegeldächer ersetzt.
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1791 |
Die "Ratsstube" und eine Mädchenschule werden gebaut.
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1793 |
Erstmals wird ein Gemeinde-Notar angestellt. Bis dahin hat der Rektor beim Tartlauer Marktamt die Schreibgeschäfte
besorgt.
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1831 |
Die Kommune Tartlau stellt Franz Navara als ersten Gemeindearzt an.
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1848 |
Eine Cholera-Epidemie bricht aus, der viele Bürger zum Opfer fallen. Der Tartlauer Wochenmarkt darf nicht mehr
abgehalten werden.
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1850 |
Der Wassergraben um die Kirchenburg wird teilweise zugeschüttet. 1865/66 und in den 80er Jahren des 19.
Jahrhunderts werden die übrigen Reste des Wassergrabens aufgefüllt.
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1854 |
Die Gemeinde Tartlau erhält erneut die Genehmigung, einen Wochenmarkt abzuhalten. Vertreter von 26
ungarischen Gemeinden und der Stadt Sepsiszentgyörgy im nahen Szeklerland waren bei den Behörden vorstellig
geworden und hatten darauf verwiesen, daß der Markt, der seit Menschengedenken abgehalten werde, von
großer Bedeutung für die ganze Region sei.
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1861 |
Die jahrhundertealten Grenzstreitigkeiten mit den Adligen aus der Sippe der Beldis werden mit einem Vergleich
beendet.
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1862 |
In Tartlau wird das erste Postamt eingerichtet. Josef Pichler wird der erste Postmeister des Ortes.
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1867 |
Die erste Apotheke wird eingerichtet. Ihr Leiter und Besitzer heißt Friedrich Boltres.
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1878 |
Der Magyarisierungsdruck in der ungarischen Hälfte der K.u.K. Monarchie treibt gelegentlich seltsame Blüten:
In Tartlau werden die althergebrachten Gemeinde-Siegel mit lateinischer Inschrift abgeschafft und durch
Siegel mit ungarischer Beschriftung ersetzt.
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1886 |
Der Hauptplatz von Tartlau erstrahlt im Licht von Gaslampen.
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1898 |
An der siebenklassigen evangelischen Volksschule unterrichtet ein Rektor, sechs Lehrer und eine Handarbeitslehrerin.
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1914 |
Bis 1918 fallen auf österreichisch-ungarischer Seite im ersten Weltkrieg zahlreiche Tartlauer.
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1917 |
Karl, der letzte Kaiser von Österreich, besucht die Kirchenburg. Der Tartlauer Pfarrer Karl Friedrich
Hofstädter erzählt dem Kaiser von der geringen Achtung, die die Tartlauer Bauern vor Adligen hatten und gibt die
Legende zum besten, wonach das Fallgitter in der Toreinfahrt nach Meinung der Bauern auf jeden falle, der
gelogen habe und daher "Lügengitter" genannt werde. Der Kaiser machte daraufhin einen großen Schritt
und ein Begleiter des Kaisers ließ den Pfarrer wissen, daß er solche Späße am besten unterlassen solle.
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1918 |
Das Landwaisenhaus des Kronstädter Kirchenbezirks wird in der Kirchenburg von Tartlau eingerichtet.
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1939 | Teilnahme am 2. Weltkrieg? |
1945 | Deporation nach Russland. Anzahl der Tartlauer? |
1964 |
Mit Mitteln des rumänischen Staates - insgesamt 7,5 Millionen Lei - werden Kirche und Burg restauriert.
Die Arbeiten dauern bis ins Jahr 1970 hinein. Als Hauptprojektantin zeichnet die Architektin Mariana
Angelescu verantwortlich für die Maßnahmen. Baustellenleiter ist Alexandru Dobriceanu, Baumeister der
Siebenbürger Sachse Martin Kaul aus Tartlau. Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten werden auch archäologische
Untrersuchungen durchgeführt, deren Leitung Radu Reitel innehat.
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1970 |
Am 1. November wird die restaurierte Kirche wieder eingeweiht und erneut ihrer Bestimmung als Gotteshaus
übergeben. Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Rumänien, Albert Klein, (Amtszeit: 1969-1990)
zelebriert den Festgottesdienst und hält die Predigt.
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1989 | Im Dezember kommt es zum Umsturz und der Beseitigung der kommunistischen Regierung in Rumänien.
In Tartlau bleibt es ruhig, allerdings wird vor sogenannten "Terroristen" als Verbündete der Securitate gewarnt,
die durch die Orte ziehen und um sich schießen. Die Gemeinde organisiert "Turmwachen" in der Kirchenburg
- eine Nutzung wie in alten Zeiten. Als Folge dieser politischen Veränderungen im Land, werden die Grenzen geöffnet
und die Mehrzahl der Tartlauer wandert in den darauffolgenden Jahren aus.
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1990 |
Im Juni findet die 750-Jahr-Feier der ersten urkundlichen Erwähnung Tatlau's statt. Mehr als 70 Prozent der
sächischen Tartlauer haben zu diesem Zeitpunkt bereits Siebenbürgen verlassen und haben in Deutschland
ihre zweite Heimat gefunden. Zum Jahreswechsel 1970/71 hatte die evangelische Kirchengemeinde von Tartlau
noch 1997 Gläubige umfaßt.
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1992 |
Im März übernimmt die Siebenbürgisch-Säschische Stiftung mit Sitz in München die Patenschaft über die
Kirchenburg Tartlau. Die Erklärung wurde im Rahmen einer Feierstunde in Anwesenheit des Parlamentarischen
Staatssekretärs beim Bundesministerium des Inneren der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Horst Waffenschmidt,
von Dipl.-Ing. Hans-Christian Habermann für die Siebenbürgisch-Säschische Stiftung und vom Dechanten des
Kirchenbezirks Kronstadt der Evangelischen Kirche und Gemeindepfarrer von Tartlau Johann Orendi unterzeichnet.
Im selben Jahr beginnen im Auftrag der Stiftung umfassende Renovierungsarbeiten an der Kirchenburg.
Die Leitung hat Architekt Dr. Hermann Fabini.
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1999 | Tartlauer Kirchenburg wird als Weltkulturerbe der Menschheit auf die Liste der UNESCO aufgenommen |